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Schön hatte ich mir das im letzten Winter alles ausgedacht, Pläne gemacht und entsprechend umgesetzt: Meine (Nutz-)Gartenträume für dieses Jahr. Jetzt, in der heißen Phase, also dem Beginn der Hauptkultur, ist Zeit für eine Zwischenbilanz: Was hat geklappt, was ist anders gekommen und warum, und wie mache ich es nächstes Jahr?

Gemäß meiner Planung hätte ich schon die ersten Ernten einfahren müssen, denn dafür war ja die Vorkultur da:

vorkultur2014

Frühaussaaten

Tatsächlich haben wir uns schon Selbstgezogenes schmecken lassen können: Wir haben mehrfach Feldsalat geerntet, der übrigens in Gesellschaft von Knoblauch viel besser wuchs als alleine im Kübel, wahrscheinlich weil er da besser geschützt stand. Spinat hat auch funktioniert, allerdings war da die Ernte eher mickrig – da gab es einen Sabotageakt durch Schnecken. Auch Radieschen hatten wir eine Schale voll, die allerdings sehr langsam gewachsen sind und auch eher klein geblieben sind.

Feldsalat und Knoblauch bilden eine hervorragende WG!
Feldsalat und Knoblauch bilden eine hervorragende WG!

Sehr erfreulich sind auch die Erbsen: Die haben sich zwar etwas mehr Zeit gelassen als erwartet, dafür stehen sie jetzt in voller Blüte und haben auch schon viele Schoten angesetzt!

Jetzt apart, bald lecker: Die Erbsen
Jetzt apart, bald lecker: Die Erbsen

Ausfälle gab es allerdings auch: Die Mairübchen waren (wie beim ersten Versuch leztes Jahr) so wurmig, dass ich sie auf den Kompost geschmissen habe, und der Rucola ist (wie bei allen anderen Versuchen der letzten drei Jahre!!) erst nicht richtig gewachsen und dann in die Blüte geschossen. Sah hübsch aus, verwertbar war er allerdings nicht.

Die frühen Aussaaten von Lauch, Karotte und Rettich sind insgesamt auch nichts geworden: Das waren Mickerkeimlinge, die sich wochenlang nicht bewegt haben, das war vielleicht einfach doch noch zu kalt. Die Keimlinge habe ich untergegraben und alle drei Gemüse neu ausgesät, auf dass bessere Bedingungen zu gleichmäßigerem Wachstum führen mögen…

Überwinterer

Knoblauch, Schnittlauch, Petersilie: Alle Überwinterer stehen in voller Pracht und werden entsprechend verspeist, vom Schnittlauch und der Petersilie gibt es sogar schon eingefrorene Vorräte für den Winter. Was ich mit dem vielen Knoblauch machen soll ist mir noch ein Rätsel…

Erbsen,Knoblauch und Schnittlauch wachsen einträchtig im Magerbeet. Ringelblumen dazwischen sind hübsch und gesund, weil sie Nematoden vom Gemüse fernhalten.
Erbsen,Knoblauch und Schnittlauch wachsen einträchtig im Magerbeet. Ringelblumen dazwischen sind hübsch und gesund, weil sie Nematoden vom Gemüse fernhalten.

Anzuchten

Wie bisher jedes Jahr waren Kürbis, Zucchini und Gurke erfolgreich, Tomaten konnte ich auch auspflanzen, aber die sind noch sehr klein – habe Setzlinge gekauft, die sehen einfach vielversprechender aus. Kohlrabi, Lauch und Salat waren mickrig oder schossig und sind auf dem Kompost gelandet. Das weiß ich ja eigentlich immer schon vorher, aber ich will im Februar einfach was aussäen! Vielleicht werde ich nächstes Jahr der Stimme der Vernunft folgen und einfach warten, bis es warm genug für die Direktsaat ist…

Der Feldsalat aus der WG mit dem Knoblauch wurde in der Mitte zuerst abgeerntet, dort gedeiht jetzt eine Gurke, die prima fruchtet, wahrscheinlich weil sie es im Knoblauchring so behaglich hat. außenrum kann ich immer noch Feldsalat ernten.
Der Feldsalat aus der WG mit dem Knoblauch wurde in der Mitte zuerst abgeerntet, dort gedeiht jetzt eine Gurke, die prima fruchtet, wahrscheinlich weil sie es im Knoblauchring so behaglich hat. Außenrum kann ich immer noch Feldsalat ernten.

Hauptkultur

hauptkultur

Da ist alles nach Plan auf den Beeten, nur das Magerbeet ist ja noch nicht frei, da ja die Erbsen noch stehen. Für den Rosenkohl wird es damit zu spät, den wird es also nicht geben. Je nachdem, wie lange es dauert, bis das Magerbeet abgeerntet ist, säe ich noch Nachkulturen aus oder setze das Beet vor dem Winter gleich um (das hatte ja sein drittes Jahr und braucht deshalb eine Neuanlage).

Zusätzlich zu den Beeten gibt es ja noch die Pflanzkübel, und auch da läuft alles nach Plan – und wenn nichts dazwischenkommt, sieht das auch nach reicher Ernte aus. Nicht vergessen: Von allem immer zwei Kübel voll anpflanzen, und zwar zeitversetzt!

Radieschen, Salat und Kohlrabi
Radieschen, Salat und Kohlrabi
Stangenbohnen
Stangenbohnen
Tomaten in verschiedenen Sorten
Tomaten in verschiedenen Sorten

Zwischenbilanz

  • Vergiss Mairübchen und Rucola! Ist hier noch nie was geworden!
  • Musst du wirklich im Februar schon alles vorziehen? Schnell wachsende Arten können doch später auch direkt ins Beet!
  • Spinat braucht gleichmäßige Wachstumsbedingungen – ein Grund, einen Frühbeetkasten anzuschaffen!
  • Feldsalat-Knoblauch-Gurke-WG unbedingt wiederholen!
  • Das Substrat in den Maurerkübeln muss für nächstes Jahr ausgetauscht werden

Fazit

Insgesamt ist der Nutzgarten in dieser Form und Größe sehr pflegeleicht: Hier und da mal Unkraut zupfen, ab und an gießen. Zweimal im Jahr müssen Pötte geschleppt und Erde gekarrt werden, und natürlich muss gesät, gepflanzt und geerntet werden. Wir sind aber weit entfernt davon, jeden Tag stundenlang im Garten zu buckeln, und die Arbeit, die anfällt, ist willkommen, denn sie macht soviel Spaß, dass für mich immer noch gilt: Ein Tag, der nicht mit Erde unter den Fingernägeln endet, ist ein verlorener Tag!

Auch das ist Bestandteil eines Nutzgartens ;-)
Auch das ist Bestandteil eines Nutzgartens 😉