Am ersten Weihnachtsfeiertag im Keller aufgeräumt und einen zugegebenermaßen schon etwas betagten Vollverstärker Denon PMA-260 gefunden – Sicht- und Hörkontrolle ergaben nach Anwendung von etwas Kontaktspray auf den Potis in Kombination mit zwei JBL Control1X einen ganz brauchbaren Eindruck.

draspiSchon war sie geboren, die Idee zum integrierten Squeeze-Pi Musikplayer.

Zutaten

  • Ein Denon PMA-260 Vollverstärker
  • Ein USB Steckernetzteil (unterm Bett schauen…)
  • Ein Raspberry-Pi
  • Für die Würze Lötkolben, Kabel und Isolierband

Weichware

Zunächst habe ich ohne bauliche Veränderungen am Verstärker den RaspberryPi ans Laufen gebracht, indem ich Arch-Linux auf die SD-Karte gespielt habe. Nach dem Systemstart Tastatur, locales und Zeitzone eingestellt, dann Squeezelight (squeezelite-armv6hf) heruntergeladen und nach /usr/local/bin „installiert“. weitere Infos zum RaspberryPi unter Arch finden sich im Arch-Wiki.

Ein erster Test mit squeezelight war unbefriedigend, der RaspberryPi verhaspelte sich bei der Wiedergabe auf unschöne Weise, so dass sich die Musik anhörte wie mit Schluckauf. Einige Tests später habe ich mich mit mir selbst auf die folgende Kommandozeile geeinigt:

/usr/local/bin/squeezelite -s 10.0.0.1 -n squeezi -a 200::

Der Parameter -a 200::  erhöht die alsa-Pufferzeit, so dass der Schluckauf verschwindet.

Nun muss das ganze Setup natürlich automatisch nach dem Start des Kleinstrechners zur Verfügung stehen, da das Endprodukt nicht über ein Display verfügen wird.

Dazu habe ich die Befehle, die nötig sind, um aus dem RaspberryPi eine vollwertige Squeezbox zu machen, in die Datei rc.local eingetragen:

#!/bin/bash

# Analoge Audioausgabe bitte!
amixer cset numid=3 1 >/dev/null 2>&1
# Lautstärke voll aufdrehen!
amixer sset 'PCM' 96% unmute > /dev/null 2>&1
# squeezelite starten
/usr/local/bin/squeezelite -s 10.0.0.2 -n squeezepi-01 -a 200:: -z > /dev/null 2>&1

Damit die rc.local auch noch ausgeführt wird, muss noch ein systemd-Service angelegt werden, Thomas Leister hat sehr schön erklärt, wie das geht, dankeschön!

Nachdem das ganze Setup nun also prinzipiell funktionsfähig war musste der RaspberryPi nun noch in den Verstärker hineinoperiert werden.

Hartware

Zunächst wurde das USB Steckernetzteil geöffnet und sein Eingang mit den 230V des Verstärkers verbunden – nach dem Netzschalter des PMA-260, so dass der RaspberryPi mit dem Verstärker an und ausgeht.

2013-12-25 15.47.13Das Netzteilgehäuse habe ich mit einem neuen Deckel versehen und an der Rückwand des Verstärkers angebracht, ein USB Kabel von der Stange versorgt anschließend den RaspberryPi mit Saft.

Nun wurde an der Rückwand des Verstärkers ein rechteckiger Ausschnitt für die Anschlüsse des Mini-Rechners ausgesägt und eine Kunsstoffbrücke über der Verstärkerplatine angebracht, auf der der Raspberry Pi befestigt werden konnte.

2013-12-25 15.47.45Ein Kabel mit 3,5mm Klinke musste dran glauben, die Enden wurden direkt mit dem Eingang „Tuner“ des Verstärkers verlötet (ist ja irgendwie auch ein Radio, oder?). Wegen eines renitenten Brumms, wenn die Masse des RasPis Kontakt zum Verstärkergehäuse bekommt, wurden hier alle gefährdeten Stellen mit Isolierband bewehrt – es gab leider nur noch rotes…

Fertig

Wenn man jetzt den Verstärker einschaltet und dem RasPi ein paar Sekunden Zeit zum Booten lässt, kann man die Musik über alle Interfaces steuern, die der SqueezeBox-Server so anbietet (Web, Apps und Co.) Hört sich nett an das ganze und Spass gemacht hats auch;)

2013-12-25 15.51.18 Auswahl_866