Ein sonniger Tag, ein paar Stunden Zeit totzuschlagen in Stuttgart, die Kamera wie meistens im Rucksack – da gibt es nur eins: Ab in die Wilhelma!
Von frühester Kindheit an ziehen mich Zoos, Naturkundemuseen, Pferdekoppeln, Rinderweiden, Ameisenhügel, Tümpel, Futterhäuschen für Gartenvögel und alles andere, was tierisches Leben beherbergt, an wie das Licht die Motten. Weil ich ja die Tiere nicht alle mit nach Hause nehmen konnte, wollte ich sie wenigstens als Abbild haben. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, je nicht fotografiert zu haben. Mein erstes Album mit eigenen Fotos habe ich in der ersten Klasse fertiggestellt, Aufnahmegerät war eine Agfa-Ritsch-Ratsch-Pocketkamera meiner Eltern, abgebildet war meistens Himmel oder Wiese, wegen des fehlenden Zooms waren die Vögel oder Insekten leider nicht zu erkennen. Das ist mittlerweile besser geworden: Zoom- und Makroobjektive erschließen neue Welten, die Digitaltechnik erlaubt ganze Serien von Aufnahmen, und die Nachbearbeitung am Computer rettet auch Aufnahmen, die eher mau sind.
Ich hatte nie besonders teures Equipment, denn damit würde sich mein Fotografierverhalten drastisch ändern: Meine Kamera „wohnt“ mitsamt 08/15-Objektiv (14-42mm) für fast alle Fälle ungeschützt in Rucksack oder Jackentasche, so dass sie sofort zur Hand ist. Minutenlanges Auspacken, Objektiv wechseln, Belichtungsmesser ablesen und Blende einstellen widerspricht meiner affektgesteuerten Schnappschuss-Herangehensweise, die ich bei Tieraufnahmen seit meiner Kindheit nicht wesentlich weiterentwickelt habe.
Dafür verwende ich mehr Zeit auf die Sichtung und Nachbearbeitung dieser Schnappschüsse, die meistens keine Meisterfotos sind, aber mit etwas Mühe und GIMP doch ganz ordentlich rauskommen.
Die folgenden Fotos sind mit einer Olympus PEN E-PL3 Systemkamera mit einem 40-150mm 1:4.0-5.6 R Objektiv entstanden und alle nachbearbeitet. Die Originalaufnahmen, also die Schnappschüsse, gibt es zum Vergleichen weiter unten.